"Die herkömmlichen Ökonomie-Lehrbücher vertreten nur die eine Theorie: die Neoklassik, die auf einem mechanistischen Weltbild basiert. Der Mensch ist hier ein Nutzenmaximierer, ein Homo oeconomicus. Das ist im Curriculum der Cusanus Hochschule anders. Dort wird der Humanismus gelehrt."
2. Karl Homann und Andreas Suchanek: Mitbegründer der Interaktionsökonomik
Der Homo oeconomicus ist eine positive Heuristik und wird modern modelliert:
- Das Individuum steht immer in Interaktion mit anderen und die individuellen Präferenzen bleiben unangetastet, d.h. die Anerkennung von Pluralität ist Bestandteil des Modells.
- Maximieren bedeutet nicht automatisch „maximale Rendite“ sondern (unbewusstes) Einkalkulieren bspw. der Verhandlungszeit.
- Die Berücksichtigung von Bedingungen (auch bezeichnet als Restriktionen, Spielregeln, Institutionen) bedeutet die Anerkennung von Knappheit und fordert ein, vernünftig zu handeln.
- Der Nutzenbegriff ist völlig offen, keineswegs nur monetär zu verstehen, auch das Wohlergehen anderer, ist Bestandteil der individuellen Zielfunktion und stiftet Nutzen.
vgl. HOMANN/SUCHANEK 2000 Abschnitt 1.4)
3. Joachim Zweynert: Mitbegründer der kontextuellen Ökonomik
Zweynert u.a. ordnen Elinor Ostrom und Oliver E. Williamson als herausragende Vertreter der kontextuellen Ökonomik zu.
„Beiden geht es in erster Linie um die Frage, wie Menschen mithilfe von Institutionen (Regeln, Handlungsrechte) soziale Probleme lösen können. Und beide kommen zum Ergebnis, dass die nachhaltigsten, effizientesten und gerechtesten Lösungen oft jenseits der Extreme von reinem Markt oder staatlicher Überwachung gefunden werden.“
Die kontextuelle Ökonomie fragt nach der Interaktion des Marktes mit seinem gesellschaftlichen Umfeld.
In der kontextuellen Ökonomik kommt man ohne die Fiktion eines isolierbar modellierbaren allwissend-rationalen „homo oeconomicus“ aus.
Zweynert u.a. grenzt die kontextuelle Ökonomik von der anderen Hauptströmung, der isolierenden Ökonomik ab.
KOOP-Kernaussage
Die KOOP OEFW legt ein modernes ökonomisches Verhaltensmodell zugrunde, d.h. die neoklassisch-verkürzte Annahme vom nutzenmaximierenden Individum wird erweitert. In der Erweiterung wird davon ausgegangen, dass Individuen mit eigenen Zielsetzungen in Interaktion mit anderen unter gegebenen Rahmenbedingungen ihren Nutzen optimieren, der verschiedene – sowohl monetäre als auch vielfältige andere – Dimensionen annehmen kann. In meiner Zielfunktion wird auch das Wohlergehen anderer enthalten sein.
Die KOOP OEFW legt hier die Rationalitätsannahme der Interaktionstheorie von Karl Homann und Andreas Suchaneks zugrunde.
Die KOOP OEFW beobachtet das Netzwerk „www.plurale-oekonomik.de“ aus dem ähnlichen Interesse heraus, mit den Wirtschaftswissenschaften konkrete gesellschaftliche Probleme lösen zu wollen. Die KOOP OEFW bleibt dabei auf das moderne ökonomisches Paradigma konzentriert.
Die KOOP OEFW folgt dem Grundverständnis der kontextuellen Ökonomie.